Geschichte (Wikipedia):
Urkundlich erstmals erwähnt wird eine Kapelle des heiligen Koloman in Laab (capellam beati Colomanni in Loupe) im Jahr 1200 in einer Besitzbestätigungsurkunde Herzog Leopolds VI. für das Wiener Schottenstift, das diese im Verlauf der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts – möglicherweise bereits zur Gründung 1155 – von den Babenbergern erhalten hatte. Diese Kapelle wurde 1265 zur Pfarrkirche erhoben. Beim Türkeneinfall 1529 wurde diese Kirche zerstört, in der Folge wurde die Pfarre nicht neu besetzt sondern eineinhalb Jahrhunderte seelsorglich von der Pfarre Perchtoldsdorf mitbetreut.
Nicht am Kirchberg sondern am Klosterberg hatte sich der Thurnhof befunden, welcher 1418 als Lehen an Irnfried Aichberger und 1490/1491 an das Stift St. Dorothea in Wien gegangen war, 1529 aber ebenfalls zerstört worden war. Christoph Ignaz Abele von Lilienfeld erwarb 1669 den Bestand und errichtete das vierflügelige Schloss Wintersbach mit einer integrierten Leopolds- oder Dreifaltigkeitskapelle. 1678 gab das Schottenstift das nominell noch bestehende Patronat an die Grundherrschaft Laab ab. Von 1769 bis 1980 war die Schlossanlage im Eigentum der Landkomtur der Ballei Österreich des Deutschen Ordens. 1789 wurde die Kapelle durch Zusammenlegung mit den angrenzenden Räumen zur Kirche erweitert. 1865 wurde die Kirche mit dem Schloss durch einen Brand zerstört. Von der ehemaligen Schlossanlage wurde nur der straßenseite Trakt mit Kirche und Pfarrhof wiederaufgebaut.
Architektur:
Das Langhaus bildet mit dem Pfarrhof straßenparallel einen 13achsigen, einheitlich fassadierten Baukörper. Die Fassade von 1865 ist gemäß der ehemaligen Nutzung als Schlosstrakt profan gestaltet. Der Bau mit Pilastergliederung ist eingeschossig, links mit sechs Segmentbogenfenstern des Langhauses, rechts sechs Rechteckfenster des Pfarrhofes. In der Mittelachse befindet sich ein Rundbogenportal in einem rustizierendem Portalfeld mit der kreuzgratgewölbten Durchfahrt und dem Zugang zu Kirche und Pfarrhof darin. Der mit Lisenen gegliederte Nordturm von 1930 hat Rundbogenschallfenster und eine eingeschnürte Zwiebelhaube mit einer Laterne. Im Westen schließt der eingezogene, polygonale Chor mit derselben Traufhöhe an das Langhaus an.
Der Saalraum der Kirche ist mit einer segmentbogenförmigen Flachtonne mit schlichtem Stuckspiegel überwölbt. Im Westen steht eine Empore, die von Pfeilern getragen wird. Hinter dem Triumphbogen mit einem Segmentbogen schließt der eingezogene, polygonale Chor an.
Das Kircheninnere:
Der überlebensgroße Gekreuzigte ist ein ehrfurchtgebietender Blickfang in dem eher schlichten, geschlossenen Kirchenraum. Obwohl kein Gutachten vorliegt, wurde der Corpus Christi mehrfach als „Reformations Christus“ bezeichnet und wäre damit etwa zu Anfang des 16. Jhdts. entstanden. Die davor stehenden Figuren der HI. Maria, Maria Magdalena und des HI. Johannes sind künstlerisch lange nicht so wertvoll und entstammen dem Beginn des 18. Jhdts, waren ursprünglich färbig gefasst und sind leider weiß gestrichen worden. Diese Kreuzigungsgruppe stand von 1715 bis 1774 in der Wiener Jesuitenkirche und wurde sehr verehrt. Nach Auflösung des Jesuitenordens 1773 erwarb der ehemalige Pfarrer von Laab Josef Efinger die Gruppe, schenkte sie der Pfarre, ließ sie am 3. Mai 1774 nach Laab schaffen und am Feste Kreuzerhöhung (14.9.) 1774 in der damals neu errichteten Kreuzkapelle (genannt die „Weissische“) aufstellen. 1961 wurde in der Pfarrkirche der neugotische Altaraufsatz entfernt und die Kreuzigungsgruppe über dem Altar aufgerichtet.
Aus der alten Pfarrkirche stammt noch das Altarblatt des HI. Kolomann, welches rechts neben einem Bild des HI. Josef (signiert „Euqes de Poetiers, 1740“) hängt. Die geschnitzte und färbig gefaßte Pieta stammt ebenfalls aus der alten Pfarrkirche; keine überragenden Kunstwerke, aber sehr gute Zeugnisse der Volksfrömmigkeit und der Heiligenverehrung des Barock. Zu erwähnen ist noch ein spätbarocker Taufstein auf einer Holzsäule, datiert 1715. Taufbrunnen 1735
Taufbrunnen | Pieta | Kreuzweg |
Orgel:
Die Orgel der Kirche wurde als pneumatische Orgel von Josef Kauffmann, Wien, erbaut und am 3. April 1927 geweiht; sie verfügt über 8 klingende Register. 1977 wurde die Orgel renoviert und auf eine rein mechanische Traktur umgebaut.
Kriegerdenkmal:
Nepomuk Statue:
Ursprünglich am Kärntnertor in Wien befindliche Statue aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
weitere Fotos: