Herzog Heinrich II (Jasomirgott) aus dem Hause der Babenberger stiftete im Jahre 1158 das Schottenkloster in Wien. Er schenkte demselben neben vielen anderen Besitzungen eine dem heiligen Kolomann geweihte Kapelle. Das Schottenstift wollte in der Mitte des 13. JH. für seine innerhalb der Stadtmauern Wiens gelegenen Kirchen und auch für die St. Kolomann-Kapelle zu Laab pfarrliche Rechte erlangen. Der Bischof von Passau verlieh der St. Stephanspfarre dieselben. Dagegen legte das Schottenstift bei der päpstlichen Kurie Berufung ein. Am 28. August 1265 wurden den an den Kapellen des Schottenstiftes zu Wien und Laab wirkenden Priestern alle pfarrlichen Seelsorgerecht mit Ausnahme von Taufen und Begräbnissen zugesprochen.
In den folgenden Jahrzehnten erhielten auch die an der St. Colomann-Kirche wirkenden Priester diese Rechte, womit Laab im Walde eigenständige Pfarre wurde. Der Eigenkirchenherr konnte die an seinem Gotteshaus tätigen Geistlichen nach seinem Ermessen ein und absetzen, über ihren Aufgabenbereich und Entlohnung entscheiden.
Vor und während der Belagerung Wiens 1529 durch die Türken wurde durch Streitscharen auch das Dorf Laab schwer heimgesucht. Kirche und Pfarrhof brannten ab. Das Schottenstift setzte die St. Colomann-Kirche wieder in Stand, besetzte aber aus finanziellen Gründen die Pfarre nicht wieder, sondern sie wurde vom Pfarrer von Perchtoldsdorf versehen. Das Schottenstift übergab die Pfarrpfründe Laab an Christoph Ritter von Abele. Dieser verpflichtete sich für die Erhaltung von Kirche und Pfarrhof aufzukommen.
Im Jahre 1683 wurde Laab erneut durch die Türken geplündert und niedergebrannt. Nach dem Tod des Grafen Christoph von Abele ging die Herrschaft Laab auf seine Frau Maria Klara über, welche die Wiedererrichtung der dortigen Pfarre übernahm. Sie verkaufte die Herrschaft Laab an Seifried Christoph Graf von Breüner. Seine Erben verkauften die Herrschaft Laab an Josef Kropf. 1711 erwarb Albert Anton von Schmerling die Herrschaft. Der neue Besitzer war Landkomptur des deutschen Ritterordens. Somit ging die Pfarre an den Deutschen Orden über, welcher Patron der Kirche wurde. Diese Kirche war etwa 1/4 Stunde außerhalb des Ortes auf dem sogenannten Kirchberg gelegen. Um diese unpraktische Lage zu verbessern, wurde die Schloßkapelle samt einigen anliegenden Zimmern zur Pfarrkirche umgebaut, sowie Teile des Schlosses als Pfarrerwohnung adaptiert. Seit 1789 ist daher die Pfarrkirche an der heutigen Stelle, während die alte Kirche entweiht und an Private verkauft wurde.
Am 21. Juli 1865 fügte ein Brand der Pfarrkirche und dem Wohnhaus schwere Schäden zu, wurde aber vom Kirchenpatron mit Ausnahme des Turmes in der heutigen Form wiederhergestellt. Der niedrige Turm des Jahres 1865 mit Pyramidendach wurde 1930 erhöht und mit Zwiebeldach in Barockform ausgestattet.
Am 1. Juli 1980 schenkte der Deutsche Orden Pfarrhaus, Wohn- und Wirtschaftsgebäude und den sogenannten Pfarrergarten der Pfarrkirche St. Kolomann, womit das Patronat des Deutschen Ordens beendet wurde.
Pfarrkirche Laab im Wienerwald 1930 | Pfarrkirche 1945 |